Vom Bootshaus zum Gasthaus mit Seeterasse (Anglerheim Crossinsee)

Die Originalchronik des Anglerheims von 1927 bis 2018 (verfasst von Sportsfreund Gerald Geist)

  • Am 22. Juni 1922 wurde der Wassersport- Verein Crossinsee e.V. gegründet, mit dem Grundgedanken, den gesamten Wassersport am Crossinsee zu fördern und zu pflegen. Parallel mit der Vereinsgründung gab es Verhandlungen zwecks Pachtung eines Wassergrundstückes zum Bau von Unterkünften.
  • Im Februar 1924 bot sich die Gelegenheit, ein eigenes Grundstück zu erwerben. Am 17. März 1924 schlossen sich 4 Sportgenossen einen vorläufigen Kaufvertrag mit dem Verkäufer des Grundstückes zum Preis von 3500 RM und leisteten dafür die Anzahlung. Die Sportgenossen, welche ein Stück zur Benutzung erlangen wollten, hatten für die Zeitdauer der Nutzung laut Vertrag eine Summe von 1 RM pro m² sofort zu zahlen. Auf die Rückgabe des Geldes haben die Sportgenossen bei ihrem Austritt verzichtet, Durch diese Summe war nicht nur die Nutzungsfläche der Mitglieder, sondern das gesamte Grundstück mit Umzäunung, also der Weg und die Freifläche für einen späteren Bootshausbau sowie die Uferung bezahlt.
  • Im Herbst 1925 tauchte zum ersten Mal der kühne Gedanke auf, an den Bau eines Bootshauses heranzugehen. Um den Verein finanziell zu entlasten, wurden Bausteinmarken herausgegeben. Die Hoffnung auf diese Einnahmequelle hat sich nicht erfüllt. Nach vielen Querelen, Rücksprachen und einer nochmaligen Besichtigung durch den Landrat und den Regierungspräsidenten von Potsdam war der Weg offen für die Bebauung des Grundstückes.
  • Am 13. August 1927 wurde der Bau eines Bootshauses definitiv beschlossen. Eine von der Schultheiß- Brauerei erbetenen Hypothek wurde abgelehnt. Deshalb wurde eine Umlage von 20 RM beschlossen.
  • Statt eines Bootshauses wurde im Oktober 1927 ein Bootsschuppen in den Maßen 10x25m an zwei Sonntagen in Gemeinschaftsarbeit fertiggestellt, die Boote hatten somit ein Winterquartier.
  • Am 6. Januar 1928 wurde eine Stammmannschaftssitzung einberufen, in der der Bootshausbau und die Aufnahme eines Darlehens von 5000 RM beschlossen wurde. In der Generalversammlung am 7. März 1928 wurde der genannte Beschluss bestätigt.
  • Am 9. April 1928 wurde der provisorische Bootsschuppen abgerissen, um das Holz für den Neubau gewinnen zu können. Nachdem die Maurer das Fundament gesetzt hatten, die Zimmerleute das Gerüst aufgestellt, fegte am 4. Juli 1928 ein für Europa selten vor kommenden Orkan über Wernsdorf und machte den eben fertig gewordenen Rohbau dem Erdboden gleich.
  • Am 7. Juli 1928 wurde trotz schwerer finanzieller Bedenken beschlossen, das Bootshaus wieder aufzubauen. Sonntag für Sonntag war Arbeitsdienst und schon am 11. August 1928 konnte die erste Sitzung, obwohl der Innenausbau noch nicht fertig war, im neuen Bootshaus stattfinden.
  • Auch in der Folgezeit wurde mit vereinten Kräften und Unterstützung der Zentralkommission für Arbeitersport und Körperpflege der Bootsausbau zu Ende geführt um ihn am 8. Juni 1930 festlich einzuweihen. An den Feierlichkeiten nahmen Vertreter des Vorstandes der F.S.V., der Leiter des Kreises Berlin, Sportgenosse Poscharsky und viele Sportgenossen aus den Verbandsvereinen mit 40 Booten teil.
    Zur Einweihung wurden 20 Tische und 100 Stühle von der Feldschlossbrauerei in Lübben angeschafft. Ein Schanktisch wurde im Arbeitsdienst hergestellt, aber auch eine moderne Beleuchtungsanlage sowie eine elektrische Grammophonanlage mit Lautsprecherübertragung. Die für den Bau des Bootshauses benötigten Materialien wurden nicht nur zu Lande, sondern auch zu Wasser, wie aus Unterlagen hervorgeht herbeigeschafft. Zu Wasser spielt die Knopf `sche Dampferlinie mit Abgabe der Materialien im Schleusenrestaurant beim Gastwirt Buhlei oder im Geschäft Sperling, unterhalb de4r Schleuse rechts, eine Rolle. Aber auch dem Restaurant Crossinsee Wernsdorf wurden Materialien angeliefert. Aus Wochenzettel für 1928 geht hervor, dass für den Bootshausbau Löhne zwischen 0,80 u. 1,50 RM gezahlt wurden. Weiterhin liegt eine Rechnung vom Bauunternehmer Thyme aus Wernsdorf für Maurerarbeiten vor, auch eine für Transportarbeiten von Eduard Korte.
    Ein weiterer Wernsdorfer der beim Bau des Bootshauses zugearbeitet hat, ist der Schmiedemeister August Rokowski gewesen, wie ebenfalls aus einer Rechnung hervorgeht. Für die 10 Fenster (darin sind 2 Dachfenster enthalten) die Eingangstür als auch die Schiebetür wurden laut Rechnung 642,50 RM an die Firma Kosterlitz in Berlin NO gezahlt.
    Für die Eindeckung des Dachs liegt eine Bauinformation der Gebr. Untermann vor, für das Eindecken selbst ein Kostenvoranschlag und die Rechnung des Dachdeckermeister Robert, Knauft aus Eichwalde. Die Elektroinstalation wurde vom Installationsbüro Carl, Dingelstein aus Berlin- Neu Kölln wahrscheinlich durchgeführt, denn es liegt nur ein Kostenvoranschlag vor.
    Die Ausgaben für den Bootshausbau wurden handschriftlich detailliert vom Kassierer aufgelistet. Geprüft und unterschrieben für die Richtigkeit am 5. April 1929 durch Franz, Füßgen
  • Laut Protokoll über die am 22. September 1929 stattgefundenen Sitzung des geschäftsführenden Vorstandes und der Baukommission erklärte Sportsgenosse Füßgen, dass die bisherigen Baukosten von 8504,87 RM als endgültig zu betrachten sind.
  • Leider gab es nach der Einweihung 1930 schon wieder Probleme, so musste das Bootshausdach repariert werden, weiterhin erhielt der Verein keine Schankkonzession. Der Kreis- als auch der Bezirksausschuss lehnten ab. Dem Verein ist die Möglichkeit gelassen, im Bedarfsfall sich von der Ortspolizeibehörde die vorrübergehende Konzession einzuholen. Auf Grund einer öffentlichen Anklage der Staatanwaltschaft Cöpenick wurde der Verein wegen unerlaubter Inbetriebhaltung einer Schankeinrichtung zu 10 RM Geldstrafe verurteilt.
  • Zwecks Werterhaltung des Bootshauses wurde es 1931 mit einem neuen grau/grünen Farbanstrich versehen. Fenster und Türen erhielten weiße Farbe.
  • Am 12. Zum 13. Mai 1932, also 2 Tage vor dem Pfingstfest erfolgte der erste Einbruch im Bootshaus. Für Rund 70 RM wurden Getränke und andere Waren gestohlen, ferner die Radio- und Grammophon- Musikanlage teils zertrümmert, teils gestohlen mit etwa 40-50 Schallplatten. Die Täter wurden nicht ermittelt.
  • 1937 wurde die Kantineneinrichtung durch 20 Tischdecken und der Gläser bestand vervollständigt. Ebenfalls wurden 6 Tischlampen gekauft und die dazu notwendigen Lichtleitungen für die Steckdosen verlegt. Die Wasserseite des Bootshauses erhielt eine Außenbeleuchtung.
  • Nach einem Frühjahressturm 1938 wurde das Bootshausdach teilweise abgedeckt, es regnete durch. An eine Reparatur war nicht zu denken, also musste das Dach von einer Firma neu gedeckt werden. Im selben Jahr erhielt das Bootshaus auch einen neuen Anstrich.
  • Zum Stiftungsfest am 20. August 1939 an dem die 196 Stühle an 27 Tischen nicht ausreichten gab es als Neuanschaffung ein Klavier, auf dem auch in den Nachkriegsjahren noch gespielt wurde und für viel Stimmung sorgte. Ein neu,
    im gleichen Jahr angeschafftes Lochbillard trug ebenfalls zum Umsatz und zur Unterhaltung bei. Das jährlich gefeierte Stiftungsfest war nach anfänglichen Schwierigkeiten immer gut besucht, wie aus den einzelnen Jahresberichten hervorgeht.
  • Ab 1926 gab es fast regelmäßig eine Sonnenwendenfeier, die in den Kriegsjahren dann ausblieben. Dagegen war die 20 Jahrfeier im Kriegsjahr 1942 ein toller Erfolg, wie aus dem Auszug des Jahresberichtes des Wassersportvereins Crossinsee e.V. 1942 in der damals typischen Art martialisch hervorgeht:

“Festlich geschmückt zeigte sich das Bootshaus unseren Mitgliedern. Hier hatte Kamerad Tonscheidt mit seinen Helfern wirklich ein Musterwerk vollbracht. In würdiger Sitzung wurde Rückblick gehalten über 20 Jahre W.V.C. All das was uns niederzuwerfen drohte, wie außergewöhnliche Arbeitslosigkeit der Kameraden, schwere wirtschaftliche Sorgen des Vereins, der Zusammensturz unseres Bootshauses, wurde von uns noch einmal miterlebt. Jetzt wurde auch der frohen und freudigen Stunden gedacht. Mit stolzer Genugtuung konnten die Gründer und langjährigen Mitglieder des Vereins auf ihr Werk blicken. Grade der W.V.C. kann stolz aus das Geschaffene sein. Waren doch seine Gründer einfache Leute, die nur getrieben von der Liebe zum Wassersport, alle Kümmernisse und Entbehrungen auf sich nahmen, um das zu schaffen was heute ist. Stolz können wir heute unser Eigen nennen: Unser Bootshaus auf eigenen Grund und Boden und das alles aus eigenen Mitteln durch Opfermut und Arbeitswillen der Sportskameraden. Als äußeres Zeichen für dieses alles wurden den beiden langjährigen Vereinsführern A. Tonscheidt und F. Füssgen je ein Ehrenpokal überreicht, um hiermit den Dank für die mühselige Arbeit, die sie bis zu dem heutigen Stand des Vereins gehabt haben, abzustatten. Ferner wurden unserer toten Kameraden und Mitbegründer K. Rhinow und Hitz gedacht. Eine Geschwaderfahrt auf dem Crossinsee beschloss den Vormittag. Der Nachmittag sah uns nochmals mit unseren Frauen bei festlicher Kaffeetafel im Bootshaus versammelt. Eine Ansprache des Vereinsführers sowie Vorträge einzelner Kameraden gaben dem Nachmittag das Gepräge. Eine gute Kapelle sorgte mit Schmiss und Wohlklang für die Stimmung der Teilnehmer. Man kann wohl mit gutem Gewissen behaupten, dass unsere 20 Jahrfeier eine Veranstaltung war, auf die wir alle mit Freude und Stolz zurückblicken können. Die anschließende Preisverteilung belohnte die erfolgreichsten Segler. Möchte an dieser Stelle den Kameraden Landel, Klepsch und Rau für ihre Sportbegeisterung danken, die sie durch Stiften von Preisen Kund taten.”

  • In den Kriegsjahren ab 1943 zogen mehrere Kameraden mit ihren Familien, weil sie ausgebombt waren auf das Vereinsgelände und nutzten auch das Bootshaus. Diese hatte am 24. Dezember Glück, denn durch eine Detonation (Bombenabwurf oder Luftmine) in größerer Entfernung wurden nur die Tür beschädigt und einige Fensterscheiben gingen zu Bruch. Im Frühjahr 1945 fanden auch kriegerische Auseinandersetzungen in bzw. um Wernsdorf herum statt. Die vor dem Bootshaus stehenden Boote als auch das Bootshaus selbst hatten kleinkalibrige Einschläge.
  • Zur Aufrechterhaltung der Ordnung auf dem Gelände des W.V:C: wurde am 19. Mai 1946 durch schriftliche Bestätigung des Bürgermeisters und des Antifa- Ausschuss und auf Vorschlag des Parzellenbesitzers Genosse A. Tonscheidt zum Treuhändler bestimmt.
  • am 11. September ordnete Alfred Tonscheid in seiner Funktion als Treuhänder die nachkriegsbedingten Zustände für ein Wiederaufleben des Vereins
  • In der Funktionärssitzung am 22. Juli 1950 wurde beschlossen, dass die Segelsparte mit der Kantinenkommission dafür Sorge zu tragen hat, dass die Bestimmungen der Schankkommission sowie die Bootshausordnung strikt einzuhalten sind. Der Grund war ein Strafbefehl von 30 DM.
  • Dem Protokoll der Mitgliederversammlung am 15. April 1956 ist zu entnehmen, dass nach längeren Absprachen das ehemalige Sportheim am 1 Mai 1956 von der Ortsgruppe Wernsdorf (DAV) in Pacht und als Anglerheim übernommen wird. Alle Versammlungen finden in Zukunft im Anglerheim statt.
  • Schon 1957 kamen die ersten größeren Anglerheimprobleme. Um dieses zu erhalten, war eine größere Investition notwendig für die Neuausstattung der Kantine inkl. Ausschank, Heizung, Beleuchtung sowie der Bau einer neuen Toilette, Dies alles war möglich, weil der Umsatz der Kantine 28000 DM betrug. Nach Bezahlung der Anschaffung blieb ein Reingewinn von 3259 DM.
  • Der Begriff „Kantineuse“ taucht erstmal im Protokoll der Funktionärssitzung am 11. Mai 1958 auf. Wörtlich ist zu entnehmen “Ferner soll ein Arbeitsvertrag mit der Kantineuse abgeschlossen werden“, dies betraf die Sportsfreundin Irma Tonscheidt. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es eine Kantinenkommission, die nicht nur die Kontrolle ausführte, sondern auch Sportfreunde/in berief bzw. festlegte für den Kantinenbetrieb.
  • Durch den 4- Mächte Status in Berlin entstanden viele Probleme, auch weil die Mitglieder des W.V.C. im Wesentlichen in Treptow (Berlin- Ost) und Neukölln (Berlin- West) wohnten. Dazu kommt, dass lt. Gesetz vom 11.5.1951 der W.V.C. nicht mehr besteht, ein Gesetz, dass nicht auffindbar ist, wie aus diversen Schreiben hervorgeht.
  • Die Gemeinde wurde Rechtsträger und mit ihr wurde am 23. Februar 1959 ein Nutzungsvertrag abgeschlossen, wie aus der Anlage hervorgeht. In der Monatsversammlung am 18. Oktober 1959 kam der Vorschlag, ab 1960 regelmäßig Appetitshappen irgendeiner Art und Bockwurst anzubieten. Nach Diskussionen lehnte die Mehrzahl den Vorschlag ab. Im selben Jahr wurde begonnen, einen neuen Schanktisch aufzubauen, außerdem wurden neue Tische und Stühle über die Wohnraumgestaltung gekauft.
  • Spfrd. G. Böhler gab im Rahmen seiner Leitungstätigkeit in der Leitungssitzung am 10. März 1962 eine Reihe Vorschläge bekannt, u.a. Anbringen eines neuen Anstrichs im Sportheim. Eine Abstimmung dazu ergab Einstimmigkeit und freie Handlung.
    In dem Protokoll der darauffolgenden Monatsversammlung ist zu lesen: Spfrd. Rädel fragte an, wer die ulkige Malerei sowie bzw. Schmiererei an der Bootshausdecke sowie Balkenanlage veranlasst hat bzw. wer die Verantwortung dafür trägt. Nach längerer Diskussion und Schuldzuweisung gab der Verursacher zu, dass ihm sein Anstrich auch nicht gefällt.
  • Am 18. November 1964 wurde eine außerordentliche Sitzung einberufen, weil der Rat der Gemeinde, vertreten durch die Bürgermeisterin und den Schulleiter mit unseren gesamten Leitungsmitgliedern darüber verhandeln wollten, ob unser Sportheim in den Wintermonaten als Sporthalle für die Schulkinder hergerichtet werden kann.
    Spfrd. Bonkowski gab dazu eine Erklärung ab, die Spfrd. W. Jaschob als Baufachmann bestätigte, dass das Sportheim sich aus baulichen Gründen dafür nicht eignet. Letzterer schlug vor, die bisherige Sporthalle, den Saal des Ferienlagers zu besichtigen und die Mängel gegeben falls zu beseitigen.
  • Laut Protokoll vom 15. November 1964 wurde in der Nacht vom 12. Zum 13. November im Sportlerheim zum zweiten Mal eingebrochen. Die Täter kamen von der Wasserseite, nach zerschlagen einer Fensterscheibe sind sie eingestiegen und haben Ware im Wert von 1100 MDN gestohlen.
  • Wie im vergangenen Jahr, also 1964, sollte auch 1965 wieder für Unterhaltungsmusik an jedem 2. Samstag ab 1. Mai gesorgt werden. Das Problem dabei ist immer wieder das Nachhausekommen der Musiker. In der Leitungssitzung am 2 September 1965 ging es schon wieder um die Nutzung des Sportheimes als Turnhalle, Anwesend waren u.a. die Bürgermeisterin, der Schulleiter und die Architekt Schneider, der die Überprüfung des Sportheimes vornahm und festlegte, dass unser Sportheim als Turnhalle nicht tragbar ist.
  • Weiter Verbesserungen waren 1965, die Verlegung eines Starkstromkabels für die Stromversorgung des Sportheimes, ein Betonfundament im Keller für die Hauswasserpumpe mit Kessel einschl. Installation sowie einen Eiskasten hergestellt zum Lagern von Eisblöcken für die Bierkühlung.
  • Außerdem wurde in der Zeit von 1965- 1966 ein Anbau (Küchentrakt und Vereinszimmer) bewerkstelligt und das gesamte Sportheim verputzt.
  • Im Jahr 1968 wurden keine Eisblöcke mehr angeliefert, deshalb holte im selben Jahr der Ehemann der Objektleiterin das Roheis mit seinem PKW. Im selben Jahr wurde deshalb beschlossen, 1969 eine neue Kühltheke einzubauen. Ohne Absprache wurde noch eine Kühltruhe angeschafft, dadurch entstanden Mehrausgaben von 1500 M. Ebenfalls wurde 1968 Fenster des Sportheimes neu verglast und gestrichen sowie die Küche auf eine Propangasanlage umgestellt.
    Das Bootshaus/ Anglerheim wurde hauptsächlich gebaut, um im Winter die Boote dort unterzustellen und im Frühjahr dort zu reparieren und zu streichen, deshalb die große Tür zur Wasserseite.
  • Ab Herbst 1969 wurden keine Boote mehr untergestellt, denn das Anglerheim bekam immer mehr den Charakter einer Gaststätte.
  • Die nächsten Verbesserungen waren lt. Protokoll erst 1974. So wurde der Fußboden des Flaschenschuppen betoniert, heute ist dort ein Teil der Küche. In das Bodenfenster wurde ein Exhaustor installiert, dieser wird nicht mehr benötigt. Im Frühjahr 1975 wurde in der Küche nicht nur die Abzugshaube eingebaut, sondern die gesamte Küche renoviert sowie verschließende Kücheneinrichtungen einschl. Mobiliar neu beschafft, so dass bis zum Saisonbeginn alles in Ordnung war.
  • Immer wieder fallen Reparaturen an, so musste 1976 fast alle Gartenstühle und Tische repariert und neu gestrichen werden, die bei Veranstaltungen auch innen benutzt wurden. Aber auch das Dach über der damaligen Küche und dem Sitzungsraum wurden neu gedeckt. Außerdem musste der Schornstein neu gemauert und die Wand hinter dem Ofen feuersicher gemacht werden. Dazu kommt die Erneuerung des Fußbodens unter und auch hinter dem Schanktisch. Auszug aus dem Protokoll Nr. 9/77 über die Leitungssitzung:
  • Der Fernsehfunk trat mit der Bitte an uns heran, in unserem Sportheim einen Kurzkrimi drehen zu dürfen. Der 1. Vorsitzende stimmte dem zu und…. Der Kurzfilm war für Tele- Lotto.

  • Am 8. August 1978 wütete ein Unwetter über Wernsdorf und entwurzelte u.a. einen großen Baum, der zwischen Toilette und Schuppen stand. Der Baum fiel teils gegen die Stirnwand und die Frontseite zum Wasser des Anglerheims. Nur dem unermüdlichen Einsatz einiger Sportsfreunde, die trotz Sturm und sintflutartigen Regenfälle sich nicht abhalten ließen, wurde noch größerer Schaden verhindert, das Anglerheim wurde von Geäst befreit.
  • Am 10.November 1979 zwischen 15:00 Uhr und 16:30 Uhr hatte sich hoher Besuch angemeldet, zu einem Gespräch über die Verbandsarbeit kamen von polnischer und deutscher Seite die Präsidenten, Generalsekretäre und Redakteure der jeweiligen Anglerverbände sowie von unserer Seite 5 Leitungsmitglieder. Im Spätherbst desselben Jahres wurde der Fußboden im Bierkeller erneuert. Der alte Fußboden wurde abgetragen, dazu noch eine Schicht Sand bis zum Grundwasser um dann den Fußboden mit Pflastersteinen zu versehen. zwischen Rückbüffet, welches 1983 gekauft wurde und der Tür zum Vereinszimmer stand ein Ofen.
    Ein neuer der mehr Wärme abgab, wurde aufgestellt. Damit man sah wer in das Anglerheim kommt, wurde der Vorhang nach hinten, wo jetzt die Trennwand ist versetzt.
  • Die Bewirtschaftung der Kantine haben 1984 die Sportsfreundinnen Stolle und Pehlemann übernommen. Ebenfalls ab 1984 erhielt das Anglerheim die Preisstufe 2 (Bisher Preisstufe 1).
  • Im Jahr 1986 hat die Bewirtschaftung das Ehepaar Stolle übernommen. Auf Grund der vielen elektrischen Geräte im Anglerheim, das damit zum Großverbraucher wurde, war es notwendig, unabhängig von der Siedlung 1986 ein gesondertes Kabel zu verlegen einschließlich extra Sicherungsschrank. Unser Anglerheim wird nicht nur von unseren Anglern, sondern auch von den Wernsdorfer und ihren Vereinen genutzt.
  • Am 14. Juli 1989 z.B. fand in unserem Anglerheim die Festsitzung der Freiwilligen Feuerwehr statt.
  • In der Wendezeit haben wir Angelfreunde uns nicht aus der Ruhe bringen lassen und haben unseren 40 Jahrestag am 28. Oktober 1989 durchgeführt. Bis Mitte 1990 war das Ehepaar Stolle als Kantinenbewirtschaftung angestellt der Ortsgruppe Wernsdorf. Gleiches gilt für alle Kantinenbetreiber seit Beginn der ersten Kantineuse.
  • Aus steuerlichen Gründen werden in der Bundesrepublik Deutschland bewirtschaftete Sportheime verpachtet. Die erste Pächterin unseres Anglerheimes war Sportfreundin Brigitte Stolle. Ab 1991 bis 31.12.2007 hieß die neue Pächterin Rita Halonga und ab
  • 1.April 2008 Frau Bärbel Knape.
    Zur besseren Versorgung der Sportsfreunde als auch der Gäste war es notwendig einen Küchenanbau vorzunehmen. Die Baukostensumme betrug trotz vieler Eigeninitiativen ca. 44 TDM. Vom LAV bekamen wir ein zinsloses Darlehen von 15 TDM.
  • Ebenfalls erhielt unser Anglerheim im gleichen Jahr 1994 eine neue Bestuhlung. Jährlich werden gering anfallende Reparaturen durchgeführt, eine größere war 1998 fällig. Das Dach wurde von der Seeseite neu gedeckt. Nach längerer Diskussion wurde entschieden, die Fenster zu erneuern. Von 7 Angeboten haben wir uns für Drehkippfenster / Kunststoff braun incl. Sprossenimitation entschieden. Der Einbau erfolgte im Sommer 2000 und kostet rund 12 TDM.
  • Glücklicherweise sind Einbrüche auf unserem Siedlungsgelände sehr selten. Am 2. zum 3. Oktober 2000 wurde seit Bestehen des Anglerheims dreimal eingebrochen. Sachbeschädigungen war nicht zu verzeichnen, gestohlen wurden Lebensmittel und Getränke.
  • Im Jahr 2002 wurde wieder eine größere Modernisierung vorgenommen. Im Gaststättenbereich als auch im Vereinszimmer wurde eine Gasheizung eingebaut. Nun besteht die Möglichkeit, ganzjährig zu öffnen. Bisher wurden bei Feiern im Winter mehrere Propanheizkörper aufgestellt, da der Ofen in Thekennähe nicht ausreichte. Die bisher letzte größer Aktion für das Anglerheim, aber auch für das Anliegergelände, ist die Be- und Entwässerung, die bereits bis Mitte der 90 Jahre durchgeführt werden sollte aber an vielen bürokratischen Hemmnissen hängen blieb.
  • Nachdem alle Vorbereitungen abgeschlossen waren, für die sich besonders Sportsfreund Peter Oberländer eingesetzt hat, war im Oktober 2007 der erste Spatenstich. Den Bagger für die Erdarbeiten erhielten wir am 2. November 2007, danach wurden mit einer Reihe Anliegern, den Baggerfahren Jens Kluge und Uwe Faulring sowie der Firma PiKo die Erd- und Verlegearbeiten zügig durchgeführt. Bis 1. August 2008 waren dann, bis auf einen Anlieger, alle Wasseranschlüsse erledigt. Nachdem die Probleme mit einigen Wasseruhren gelöst waren und der Weg endlich komplett befestigt war, war auch das Jahr 2008 zu Ende.

Verfasst von Gerald Geist